BIM in Deutschland: Sachstand, Perspektiven und Gegensätze
Building Information Modeling – BIM beschreibt eine IT-gestützte Arbeitsmethode für Planung, Ausführung und Betrieb von Gebäuden. Dabei werden die digitalen Planungen am Computer virtuell angelegt und je nach Fortgang der Maßnahmen entsprechend eingepflegt, so dass im Idealfall jeder Zeit alle verfügbaren Projektdaten abrufbar sind. IT-gestützte Planungsmethoden, insbesondere BIM, werden national wie international in den kommenden Jahren Einfluss auf die Arbeit von Architekten und Ingenieuren haben.
Das Thema steht zunehmend unter dem Einfluss der ausländischen Aktivitäten. In Deutschland wird BIM nach wie vor lediglich in Pilotprojekten erprobt. Seitens des BBSR wurden verschiedene Forschungsaufträge durchgeführt, die in Fachkreisen als äußerst hilfreich geschätzt werden.
Im Bereich der Normungsarbeit gewinnt BIM ebenfalls an Fahrt; neben einem Workshop beim DIN zur Standardisierung von Abläufen wurde auf EU-Ebene ein Normungsgremium eingerichtet, welches BIM-Normen erarbeiten soll.
Die Reformkommission Großprojekte unter Vorsitz des zuständigen Ministers Dobrindt bringt in ihrem Endbericht zum Ausdruck, dass in der Digitalisierung des Bauens für große Bauprojekte Chancen liegen, effektiver und kostengünstiger zu bauen und Risiken früher zu erkennen.
Zur Begleitung der Einführung von BIM im Dialog mit den beteiligten Ministerien wurde die „planen-bauen 4.0 – Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH“ als Zusammenschluss von Verbänden und Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft und planenden Berufen gegründet. Die Gesellschaft dient dem Ziel der durchgängigen Anwendung dieser Planungsmethodik in der gesamten Projektabwicklung. Dies könnte umfassende Änderungen der in Deutschland etablierten Planungskultur einschließlich der Vergabe- und Haftungssystematik und Honorarordnung zur Folge haben.