Die Interessengemeinschaft «Bauen digital Schweiz» vereint die bestehenden Institutionen, Verbände und Unternehmungen rund um das Bauen und vertritt damit ein gemeinsames Interesse.
«Bauen digital Schweiz» ist die einzige Plattform in der Schweiz, welche das Thema aufgenommen und über den gesamten Lebenszyklus des Bauens und Betreibens thematisiert.
Unsere Welt wird zunehmend digital – dies stellt auch die Baubranche vor grosse Herausforderungen. Alle an der Planung, Bau und Betrieb Beteiligten müssen die Veränderungen gemeinsam anpacken. Die Interessensgemeinschaft «Bauen digital Schweiz» hat sich zum Ziel gesetzt, die Transformation der Schweizer Bauwirtschaft ins digitale Zeitalter nachhaltig zu unterstützen.
Analyse des Marktumfeldes
Neben steigenden Anforderungen an Energieeffizienz, CO2-Reduktion und Nachhaltigkeit wird die Zusammenarbeit aller Beteiligten, durch immer grössere Planungsteams und mehr Spezialisten, zunehmend komplexer. Konventionelle Methoden stossen an ihre Grenzen: Ineffizienzen in der Zusammenarbeit, lange Planungs- und Bauzeiten sowie Qualitätsmängel sind die Konsequenzen. BIM ist eine Methode, die Komplexität in den Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozesse reduziert und damit optimiert. Dies allein löst die Probleme nicht abschliessend. Beim digitalen Bauen geht es um mehr. Oft ist eine Vielzahl an Informationen verfügbar jedoch deren Aktualität und Relevanz unklar. Die Reduktion der Informationsflut bildet die Grundlage für Optimierungen; Standardisierung die Grundlage für die integrative Zusammenarbeit und Modularisierung die Grundlage der industriellen Fertigung. Dies schafft eine solide Basis für die Übernahme der Daten in den Betrieb.
Analyse des internationalen Umfelds
Was in Grossbritannien, den Niederlanden oder in Skandinavien bereits staatlich und damit per Gesetz gefordert wird, treibt die Europäische Union durch eine BIM-Taskforce. Bevor eine Immobilie gebaut oder saniert wird, soll diese virtuell konstruiert und optimiert werden. Dabei kann die Optimierung in Bezug auf den gesamten Lebenszyklus erfolgen – angefangen beim Primär-, Grau- und Mobilitäts-Energiebedarf über die Baulogistik bis hin zur Nutzung, Betrieb und Unterhalt. Durch den zunehmenden Einsatz von dynamischen Simulationen lassen sich Entscheidungen schneller, effizienter und basierend auf den relevanten Informationen treffen. Die Wertschöpfung ist nach Bauvollendung nicht abgeschlossen, die digitalen Elemente und deren Informationen können im Betrieb weiterverwendet und die «realen» Erfahrungen im nächsten «virtuellen» Projekt berücksichtigt werden.
Analyse des Schweizer Umfelds
Mit den heutigen, technischen Möglichkeiten und den Erfahrungen aus dem internationalen Umfeld kann man festhalten:
das digitale Planen, Bauen und Bewirtschaften wird in den kommenden Jahren auch in der Schweiz Einzug halten
- es tangiert alle an der Planung, dem Bau und dem Betrieb Beteiligten
- die heutigen Prozesse, Methoden, Informationen sowie Dokumentationen werden sich grundlegend verändern
- das Bildungswesen muss auf diese Veränderungen die Grundlage und entsprechende Vorbereitung bieten
- die dem Planen, Bauen und Betrieb zugrunde liegenden Vorgaben und Standards müssen darauf ausgerichtet und wo nötig, international abgeglichen werden
Die «BIM-Einführung» in der Schweiz ist nicht nur ein Wechsel von 2D- hin zur 3D-Planung. Es geht um die Transformation einer ganzen Branche ins digitale Zeitalter. Die digitale Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette! Die vielen kleinen und mittleren Unternehmungen, welche die Schweizer Bauwirtschaft bilden, können diese Entwicklungsschritte nicht alleine vollziehen, vor allem im Hinblick auf das Tempo der globalen Konkurrenz. Es besteht die latente Gefahr, dass die Schweizer Bauwirtschaft die anstehende Veränderung übernehmen muss und diese nicht mitgestalten kann. Ein Zusammenwirken aller an der Planung, Bau und Betrieb Beteiligten ist unumgänglich – es braucht Information, Koordination und Unterstützung. Die Schweizer Bau- und Immobilienbranche muss diese Herausforderung gemeinsam angehen.
Quelle und mehr:
www.bauen-digital.ch