VORÜBERLEGUNGEN – WAS IST UNTER DIGITALISIERUNG IN DER PLANUNG ZU VERSTEHEN?
Das Werkzeug CAD, »Computer Aided Design« oder auch »Computer Aided Drafting«, war ursprünglich zur Digitalisierung des Zeichnens entwickelt und entsprechend eingesetzt worden. Damit wurden der Anwendung bereits Grenzen vorgegeben, die lange Jahre nicht nur zu einer verlangsamten
Weiterentwicklung im Prozess der Digitalisierung der Planung geführt, sondern auch die breite Akzeptanz vor allem in den kreativ tätigen Planungsbüros behindert haben. Selbst seitdem die verbesserten Möglichkeiten moderner CAD-Software im Bereich des freien 3D-Konstruierens für Visualisierun-
gen von Entwürfen vom Städtebau bis in die Detailplanung genutzt werden können, haftet der Anwendung CAD weiterhin das Stigma des seelenlosen und die Kreativität einschränkenden Zeichenwerkzeugs an. Mit der Digitalisierung in der Planung ist allerdings etwas deutlich Weit-
gehenderes gemeint, bei dem das herkömmliche CAD lediglich zur digitalen Eingabe geometrischer Daten dient und zusätzlich um alphanumerische Daten ergänzt wird. Aus diesem Grunde befasst sich die vorliegende Positionierung des Berufsstands zur Implementierung digitaler Planung in der
Hochschulausbildung auch nicht mit der Lehre von CAD, sondern setzt diese als selbstverständliche und übereinstimmend etablierte Grundlage voraus.
Nach dem Vorbild der Zukunftsstrategie Industrie 4.0 basiert Bauen 4.0 auf einem Zusammenwirken von Methoden und Technologien, um die Art und Weise des Planens, Bauens und Betreibens von Gebäuden und baulichen Anlagen neu und effizienter zu gestalten. Das Bauen 4.0 bildet so einen Rahmen
für die Digitalisierung im Bausektor. Die Boston Consulting Group unterscheidet in ihrer Grafik zur »Future of Construction« prinzipiell zwischen den zehn wichtigsten Schlüsseltechnologien (Quelle: World Economic Forum, Boston Consulting Group, www.weforum.org/agenda/2018/06/construction-
industry-future-scenarios-labour-technology, aufgerufen am 15.7.2022):
10
‒ Building Information Modeling (BIM)
‒ Vorfertigung und Modulbauweise
‒ Fortschrittliche Baumaterialien
‒ Autonomes Bauen und Robotik
‒ 3D-Druck und additive Fertigung
‒ Augmented Reality (AR) und Virtualisierung
‒ Big Data, vorausschauende Analysen und Künstliche Intelligenz
‒ Drahtlose Überwachung und vernetzte Geräte
‒ Datenraum und Echtzeitkollaboration
‒ 3D-Scanning und Photogrammetrie
Quelle und weiterlesen: www.bak.de
