Kurzinterview über BIM Content mit Stefan Schüler
von MEPcontent
BE: Herzlichen Willkommen zum Kurzinterview auf BIM-Events.de. Wir fangen gleich an. Ihr Unternehmen MEP Content bietet BIM Objekte für TGA an. Wie ist Ihre Geschichte oder wie kommt es dazu?
Stefan Schüler: MEPcontent, Teil von Stabiplan, wurde vor 27 Jahren gegründet, und ist die Datenplattform für BIM Content für die MEP-Industrie. MEPcontent, vorher bekannt als CADsymbols, hilft Technikern und Designern dabei, relevanten 3-D-Content für ihre AutoCAD- und Revit-Projekte zu finden. MEPcontent hat sich immer schon auf die Zusammenarbeit mit Herstellern in Verbindung mit der Bereitstellung von Content an Nutzer konzentriert. Zuerst für 2 D. Nach 2 D kam 3 D. Der Markt erforderte realistischere Designs, um die Lücke zwischen Design und der Realisierung von Gebäuden zu schließen. 2-D-Design, nur mit einer X-Achse und einer Y-Achse, war nicht mehr gut genug. Wir müssen das Gebäude bereits auf dem Bildschirm entwerfen und entwickeln, bevor es in der echten Welt erschaffen werden kann. Daher bietet MEPcontent 3-D-Objekte für Revit-Nutzer auf den Seiten von MEPcontent.com an, neben weiteren Typen wie DWG und IFC.
BE: BIM Objecte sind ein komplexes Thema. Je nach Land, Projektphase und Nutzer sind die Anforderungen unterschiedlich. Die Standardisierung bietet auch noch keine finale Lösung. Wie gehen Sie damit um? Was ist Ihre Philosophie?
Stefan Schüler: Geometrie und Daten eines 3-D-Objekts sind zwei unterschiedliche Dinge. Sie benötigen ein Objekt mit der richtigen Größe und den korrekten geometrischen Daten. Die Detailgenauigkeit ist für viele Nutzer gar nicht so wichtig, wenn es nicht zu groß ist. Andererseits wünschen sich Hersteller oft möglichst realistische Darstellungen des realen Produkts. Dies kann zu Spannungen führen. Für Nutzer ist es wichtig, dass die geometrischen Daten korrekt sind und dass sie mit anderen Standards wie VDI verknüpft werden können. Damit die Arbeit mit einem plattformübergreifenden Standard möglich ist, haben wir uns an den europäischen MEP-Content-Standard EMCS angepasst.
EMCS gewährleistet, dass der erstellte Content von MEP-Technikern in vielen Ländern verwendet werden kann, wenn dieser von den Herstellern angeboten wird. Daher laden wir unsere Nutzer und Hersteller ein, uns mitzuteilen, welcher Content fehlt, damit wir Ihnen beim Zugriff auf diesen Content behilflich sein können.
BE: Aus unserer Sicht sind Architekten noch etwas zurückhaltend bei der Verwendung von BIM-Objekten und fürchten den Verlust von Kreativität. Die TGA arbeitet schon seit langer Zeit mit solchen Informationen. Welche Möglichkeiten sehen Sie bei der Verwendung Ihrer Objekte heute? Welche Mehrwerte entstehen in Zukunft für Planer und Hersteller? Ist z.B. Virtual Reality ein Thema bei Ihnen?
Stefan Schüler: Techniker benötigen die richtigen Tools und Daten für ihren Job. Daher haben wir die Software (Stabicad), eine Datenplattform (MEPcontent) und entsprechende Tools (MEPcontent-Apps) entwickelt. Es ist die Kombination aus Software, Daten und Tools, die uns einzigartig macht und die Spezialisten im MEP-Bereich den besten Mehrwert bietet. Wir beobachten, dass TGA-Experten in Deutschland mit CAD-Software und weniger mit Revit oder anderen 3-D-Tools arbeiten. Wir möchten ihnen zeigen, wie Revit und die Tools, wie die Apps, das Leben erheblich erleichtern können.
Architekten stehen nicht in unserem Fokus, wir haben uns entschieden, die beste, spezialisierte (und daher der wertvollste) Content-Plattform nur für MEP-Spezialisten zu sein. Die Apps bieten nicht nur Zugriff auf den Content, sondern auch Software-Funktionen, um die Arbeit mit diesem Content zu erleichtern. Diese Apps enthalten ein Gateway zu Produktlinien und Schalterbereichskombinationen sowie zu unserer Content-Plattform aus einer Revit- oder AutoCAD-Projektumgebung heraus. Für Hersteller ist dies eine große Hilfe, weil sie ihre Produkte und Marken in den Softwareumgebungen Autocad und Revit sehen können. Auch Nutzer müssen ihr Projekt nicht verlassen, um Zugriff auf wichtigen 3-D-Content und entsprechende Tools zu erhalten.
BE: Obwohl es bereits einige Mitbewerber gibt, ist der Markt noch neu. Welche Entwicklung sehen Sie?
Was können Sie Bauproduktherstellern empfehlen?
Stefan Schüler: Hersteller erforschen immer noch die Möglichkeiten von BIM und wie sie ihre Produkte für BIM vorbereiten können. Verfügungen und Rechtsvorschriften in verschiedenen Ländern fördern die BIM-Akzeptanz, aber in manchen Ländern, wie Deutschland, ist die Akzeptanz noch sehr gering. BIM bietet Möglichkeiten für Hersteller, eine Plattform wie MEPcontent.com zu nutzen, um weltweit neue Märkte zu betreten. Es ermöglicht den direkten Kontakt zu Technikern sowie Feedback zu ihren Produkten und Informationen darüber, wie ihre Produkte in Projekten eingesetzt werden und welche länderspezifischen Anforderungen und Unterschiede existieren.
BE: Sehr interessant. Herr Schüler, vielen Dank für Ihre Zeit und den reichhaltigen Input.
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