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Interview zur BIM World Munich 2017
Josef Kauer, Präsident der BIM WORLD MUNICH
BE: Vielen Dank für die Einladung und Medienpartnerschaft mit BIM-Events.de. Viele unserer Leser kommen jedes Jahr zu Ihnen und interessieren sich für die Ereignisse vor Ort. Der Titel ist dieses Jahr “BIM als Baustein für die Digitalisierung der Bauindustrie”. Was bedeutet das?
JK: Building Information Modeling ermöglicht ja die Zusammenarbeit (Collaboration) aller am Bau beteiligten Akteure an einem gemeinsamen digitalen Datenmodell zum Bauvorhaben. Alle Akteure haben damit eine einheitliche Orientierungsbasis (sowohl räumlich als auch inhaltlich). Sie sprechen somit schon mal die gleiche „digitale Sprache“. Digitalisierungsschritte können nun von diesem Model abgeleitet oder integriert werden. Damit wird BIM als zentraler Baustein weiterhin an Bedeutung bei der Digitalisierung des Bauens gewinnen.
BE: Die Veranstaltung letztes Jahr war äußerst interessant. Es gab viel Einblick in die Praxis aber auch in viele Zukunftstechnologien. Welche technischen Innovationen können die Besucher dieses Jahr erfahren und vielleicht auch selbst ausprobieren?
JK: BIM lebt von der Zusammenarbeit der Akteure mit digitalen Werkzeugen! Die BIM-Fachmesse deckt ein breites Spektrum an bereits einsetzbaren Technologien entlang des Lebenszyklus von Bauprojekten ab. Dazu gehören Softwarelösungen- und Anwendungen, die BIM als Methode von der Planungsphase bis zum Facility Management ermöglichen, sowie zusätzliche Features wie AR und VR Applikationen die vor allem in der Visualisierung der digitalen Gebäudezwillinge, dem Digital Twin, ganz neue (Geschäfts-) Möglichkeiten bieten.
Ebenso die GIS-Branche und deren (Indoor) Positioning- und Mapping-Geräte und Systeme informieren über die Rolle der Geodaten für BIM. Auch hier gibt es mittlerweile simple mobile Applikationen, z.B. für die Erfassung, Analyse und Visualisierung von räumlichen Daten, oder Drohnen, die die Baufortschrittskontrolle um ein vielfaches vereinfachen. Cloud- und Portallösungen, die „BIM Objekte“ in ihrer Datenbank anbieten, unterstützen die BIM-Anwender ebenfalls im Alltagsgeschäft. Da es dafür unbedingt notwendig ist schon bei der Planungsphase so viele Informationen wie möglich über das Produkt, welches in das digitale Modell des Bauprojekts eingebettet wird, zu erhalten, werden auch die Hersteller von Bauprodukten und -Stoffen, die ebenfalls auf der BIM World vertreten sind, sehr früh ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungskette.
Die Zusammenkunft all dieser Bereiche und Akteure ist eine wichtige Voraussetzung für die weitere Digitalisierung.
BE: Vielen Dank Herr Kauer!
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