Bei einem erstmaligen Treffen dieser Art am 13.07.2016 in Berlin diskutierten Repräsentanten maßgeblicher Vereine und Verbände im Rahmen eines „Round Tables“ speziell aus Sicht der Gebäudebetreiber über die aktuelle Situation bei der Einführung von BIM im deutschsprachigen Markt.
Im Ergebnis waren sich BTGA, buildingSMART, CAFM RING, Facility Management Austria, GEFMA, IFMA Austria, planen-bauen 4.0 und RealFM sicher, dass die Ära BIM auch hierzulande endgültig angebrochen ist. Im Einzelnen teilten die Beteiligten diese Positionen:
- Die Methode und das Potenzial von Building Information Modeling (BIM) sind nicht neu. Seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, ob und wann sich BIM auch im deutschsprachigen Markt etablieren wird. Die Teilnehmer am Round Table „BIM im Gebäudebetrieb“ waren sich in der Auffassung einig, dass nach den Erfahrungen etwa in den USA, in UK und den skandinavischen Ländern und dank der Initiative der Bundesregierung im Herbst 2015 nun ein Wettbewerb von Unternehmen und Büros um eine profitable Aufstellung mit Hilfe von BIM-Kompetenzen begonnen hat. Themen wie BIM-gemäße Aus- und Weiterbildungen, die Befähigung der öffentlichen Verwaltung zur BIM-gerechten Vergabe oder die Verwendung einheitlicher Bezeichnungen auf Seiten der am Projekt bzw. Objekt Beteiligten stellten zwar noch gewichtige Herausforderungen dar. Doch digitale Daten seien auch in Planung, Bau und Betrieb die Währung der Zukunft und dem könnten und würden sich die Bau-, Immobilien- und Facility Management Branchen nicht verschließen.
- Die Standardisierungsarbeiten auf internationaler und europäischer Ebene bei ISO und CEN sowie auf nationaler Ebene bei ASI, VDI, DIN und buildingSMART bieten bereits hinreichende Orientierung, um in großen wie auch kleinen Projekten und Objekten BIM-Methoden zu verwenden, Erfahrungen zu sammeln und in einen agile BIM-Entwicklung einzutreten.
- Den größten Nutzen erschließt BIM, wenn es gelingt, die Methode und das digitale Datenmanagement phasenübergreifend und entlang des gesamten Lebenszyklus von Immobilien und Liegenschaften zu etablieren. Dafür setzen sich die beteiligten Verbände, Vereine und Organisationen ein. Ziel der BIM Einführung sollte es sein, dass sich in jeder einzelnen Phase selbst ein Nutzenpotenzial realisieren lässt, welches das nötige Anfangsinvestment nicht erst langfristig zu einem Return on Investment führt.
- Die Beteiligten am Round Table „BIM im Gebäudebetrieb“ mit ihren Organisationen setzen sich dafür ein, die Anwendungen von BIM so zu fördern, dass sich der aus dieser Methode eröffnende Nutzen insbesondere auch beim Betrieb von Bestandsobjekten realisieren und spürbarer erschließen lässt, ohne dass die Verantwortlichen erst auf Neuplanungen und –Realisierungen warten müssen.
- Sie weisen insbesondere darauf hin, dass BIM im Betrieb keinesfalls gleichzusetzen ist mit 3-D-Modellen. Auch an dieser Stelle wolle man sich dafür einsetzen, vergleichbare Missverständnisse auszuräumen.
- Aus Sicht der Mehrheit der genannten Verbände ist die Bereitstellung der auf IFC basierenden und herstellerunabhängigen Standardschnittstelle CAFM-Connect und/oder das international gebräuchliche COBie für die Erfassung und den Austausch digitaler Daten bereits ein richtiger Schritt in Richtung „BIM im Betrieb“.
Quelle: buildingSMART.de