buildingSMART e.V. Pressemitteilung
„Nord“ wird sechste Regionalgruppe – Das deutschsprachige Chapter von buildingSMART international in immer mehr Regionen aktiv
Im Rahmen der INTERGEO ernennt der buildingSMART-Vorstand eine neue buildingSMART Regionalgruppe „Nord“.
Die Initiative zur Gründung ging von buildingSMART-Mitgliedern aus, die sich zuvor schon auf lokaler Ebene als Cluster organisiert hatten und nun den Verband im Norden präsentieren.
Building Information Modeling (kurz: BIM) ist in aller Munde. Spätestens seit der Verabschiedung des BIM-Stufenplans durch das Bundesverkehrsministerium Ende 2015 lautet die Frage nicht mehr, ob sich diese modellbasierte Managementmethode für Bauprojekte durchsetzen wird, sondern allenfalls, wie der Umstieg richtig gelingt. Die wichtigste Instanz, die sich seit zwei Jahrzehnten dem modellbasierten Planen, Bauen und Betreiben widmet ist die internationale buildingSMART-Initiative. Deren deutschsprachiges Chapter mit Sitz in Berlin wächst seit Jahren und fördert bereits zahlreiche lokale Initiativen.
Im Rahmen der INTERGEO, der weltweit führenden Kongressmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, wurde heute die mittlerweile sechste Regionalgruppe durch die feierliche Überreichung der Urkunde ins Leben gerufen.
Das Einzugsgebiet der neuen Regionalgruppe “Nord” erstreckt sich von Hamburg über Schleswig-Holstein und das nördliche Niedersachsen bis ins westliche Mecklenburg. Die Initiatoren sind drei buildingSMART-Mitglieder: das Hamburger Ingenieurbüro WTM Engineers GmbH, der international agierende Softwarehersteller Mensch und Maschine sowie das Architekturbüro CORE architecture aus Hamburg. Neu mit dabei sind u.a. das Ingenieurunternehmen HPC AG und die Rechtsanwaltskanzlei Graf von Westphalen.
Ansprechpartner für Öffentlichkeitsarbeit der Regionalgruppe ist Daniel Mondino, Partner bei CORE architecture in Hamburg. Die Herausforderungen der Baubranche der nächsten Jahre beschreibt er so: „Die Wertschöpfungskette Bau ist von einer zunehmenden Komplexität gekennzeichnet. Die Ansätze zur Handhabung dieser Komplexität sind aber unzureichend und zum größten Teil in ihren Konzepten veraltet. Zur Bewältigung der zukünftigen Aufgaben werden deshalb neue Konzepte erforderlich, wie das modellbasierte Arbeiten. Jeder am Prozess Beteiligte muss erkennen, dass er oder sie einen Vorteil daraus gewinnen kann, kooperativer miteinander umzugehen. Im Kopf muss ein Schalter umgelegt werden. Das Bewusstsein dafür zu fördern und das Wissen zu verbreiten hat sich die buildingSMART Regionalgruppe Nord auf die Fahne geschrieben. Dazu versuchen wir, alle an der Wertschöpfungskette Bau Beteiligten zu integrieren, also öffentliche und private Bauherren, Planer, Behörden, Bauunternehmen, Softwarehäuser, Rechtsanwälte, Kammern und Verbände.“ Herr Mondino zeigte sich gewiss, dass „die Regionalgruppe Nord mit buildingSMART einen guten Partner an der Hand hat, um dies zu erreichen.“
Über BIM (Building Information Modeling) Das Bauwesen in Deutschland ist durch die Zusammenarbeit vieler kleiner und auch mittlerer Unternehmen geprägt. Durch den Unikatcharakter der Bauaufgaben entstehen immer wieder neue projektbezogene Konsortien, die ihre jeweiligen eigenen Geschäftsprozesse aufeinander abstimmen müssen. Dabei steht die Bauindustrie international vor der Herausforderung einer stetig zunehmenden Spezialisierung. Damit einhergehen eine fortschreitende Fragmentierung der Planung und eine daraus resultierende steigende Komplexität der Bauvorhaben mit vielen gegenseitigen Abhängigkeiten und Wechselbeziehungen. Das alles bei anhaltend steigendem Termin- und Kostendruck.
Mit klassischen Planungsmethoden sind die wachsenden Anforderungen an Bauvorhaben immer weniger zu beherrschen. Aus diesem Grund werden seit mehreren Jahren intensiv neue IT-gestützte Verfahren entwickelt und erprobt. Diese werden unter dem Begriff Gebäudedatenmodellierung (Building Information Modeling – kurz: BIM) zusammengefasst. Die BIM-Methode setzt bei der Planung, Bauausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und sonstigen Bauwerken auf durchgehende, d. h. unternehmensübergreifende und medienbruchfreie Geschäftsprozesse unter Verwendung offener, herstellerneutraler EBusiness-Standards. Ziel ist eine dreidimensionale, objektorientierte, computerunterstützte Entwurfs- und Ausführungsplanung in hochgradig vernetzter, unternehmensübergreifender Teamarbeit. Dadurch sind vor allem in den vielen kleinen und mittelständigen Unternehmen der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft erhebliche Effizienz- und Qualitätssteigerungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette möglich.
Über buildingSMART e. V. Der buildingSMART e.V. wurde 1995 (als IAI e.V., Industrieallianz für Interoperabilität) im Rahmen einer weltweiten Initiative führender Unternehmen rund um das modellbasierte, intelligente Planen, Bauen und Betreiben gegründet. Der unabhängig agierende Verein fördert offene Schnittstellen und die openBIM Methode in Deutschland, Österreich und der Schweiz. BIM (Building Information Modeling) basiert auf der aktiven Vernetzung aller am Bau Beteiligten. Der buildingSMART e.V. steht für hohe Qualität bei der Festlegung von Standards und Lösungen, nicht nur bei technischen Lösungen, sondern auch mit Blick auf Anwender und ihre Prozesse. Mehr Informationen unter www.buildingsmart.de.
Foto v.l.n.r.:
Dr. Stefan Ehmann, WTM Engineers
Jakob Przybylo, Vorstand buildingSMART
Daniel Mondino, Core Architecture
buildingSMART e.V. PRESSEMITTEILUNG, 13.10.2016